Die Erste DDSG
Die Geschichte, der einst größten Binnenreederei.
Am 13. März 1829 wurde die Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft zum Zwecke der Schifffahrt auf der Donau und ihren Nebenflüssen gegründet. Ihre Aktionäre setzten sich aus Bankiers, Advokaten und hochrangigen Geschäftsleuten zusammen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutende Persönlichkeiten des österreichischen Wirtschaftslebens darstellten. Namen wie Johann Baptist von Puthon (Großhändler) oder Benedikt David Arnstein (Bankier) sowie viele weitere fanden sich auf der Aktionärsliste. Nach erfolgreicher Fahrt des ersten Dampfschiffes von Wien nach Budapest, im Jahre 1930, gewinnt die Gesellschaft das kaiserliche Privileg, Dampfschiffe auf der österreichischen Donau einzusetzen.
Nach Bewältigung enormer nautischer Schwierigkeiten erreichten die Schiffe der DDSG auch die Donaumündung. In der Mitte des 19. Jahrhunderts fand ein enormer Aufschwung statt, der das Unternehmen um das Jahr 1880 zur größten Binnenschifffahrtsgesellschaft der Welt werden ließ. Im Besitz der DDSG standen damals 188 Dampfschiffe, 750 Güterkähne und 100 Spezialfahrzeuge. Darüber hinaus verfügte die Gesellschaft über Schiffswerften, ein Kohlebergwerk, eine eigene Eisenbahnstrecke und eigene Zahlungsmittel. Auf den Schiffen der Gesellschaft wurden auch Postsendungen mit eigenen Briefmarken befördert.
Zum 150järigen Bestand der DDSG fand die Grundsteinlegung für das neue Schifffahrtszentrum am Wiener Handelskai statt, in das die Hauptverwaltung der Gesellschaft im Jahre 1980 von der alten Direktion am Donaukanal, in der Hinteren Zollamtstraße übersiedelte.
Durch ein Regierungsabkommen erfolgte im Jahre 1990 die Privatisierung der Gesellschaft und die darauf folgende Aufteilung in die DDSG Donaureisen GmbH für die Personenschifffahrt und die DDSG Cargo GmbH für die Frachtschifffahrt.
Im Jahre 1995 ging eine Ruhmreiche Epoche österreichischer Donauschifffahrt und Entwicklungsarbeit zu Ende. Der Aufsichtsrat der DDSG Donaureisen GmbH beschließt das Unternehmen mit Jahresende einzustellen und die gesamte Flotte zum Verkauf anzubieten.